Walmdach und Zeltdach: Alles, was Sie für Ihre Dachplanung wissen müssen
Wenn es um die Dacharten geht, stehen Ihnen einige Optionen zur Verfügung. Eine beliebte Variante ist dabei das Walmdach und seine Sonderformen, wie unter anderem das Fußwalm- oder das Zeltdach. Was genau ein Walmdach ist und was Sie zu verschiedenen Dacharten wissen sollten, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Satteldach, Walmdach und Zeltdach – Die wichtigsten Dachformen im Überblick
Satteldach
Das wohl beliebteste Dach in Deutschland ist das sogenannte Satteldach. Es zeichnet sich aus durch:
- Zwei geneigte Dachflächen, die sich am höchsten Punkt im Dachfirst treffen.
- Zwei Giebelseiten, die senkrecht stehen und den klassischen Abschluss an den Stirnseiten bilden.
Diese Dachform ist einfach, funktional und besonders verbreitet bei Einfamilienhäusern.
Walmdach
Anders konzipiert ist das Walmdach. Es besitzt:
- Vier geneigte Dachflächen, die man als Walme bezeichnet.
- Keine Giebelseiten, da die Walme an allen Seiten bis zur Traufe reichen.
- Einen durchgehenden Dachfirst, an dem die Dachflächen oben zusammentreffen.
Das Walmdach wird bei Neubauten immer beliebter – nicht nur wegen seiner ansprechenden Optik, sondern auch wegen der guten Schutzfunktion gegenüber Wind und Wetter.
Sonderformen des Walmdachs
Zeltdach
Das Zeltdach ist eine besondere Variante des Walmdachs. Typisch ist:
- Keine klassische Dachfirstlinie, sondern eine spitze Zusammenführung der vier Walme.
- Eine gleichmäßige Dachform, die optisch an ein Zelt erinnert.
Diese Dachform ist vor allem bei quadratischen Grundrissen beliebt.
Krüppelwalmdach
Das Krüppelwalmdach kombiniert Eigenschaften von Walm- und Satteldach:
- Der Dachfirst ist vorhanden, wie beim Satteldach.
- Die Walme reichen nicht bis zur Traufe, wodurch an den Stirnseiten Restgiebel entstehen.
Diese Bauweise bietet Schutz vor Witterung, lässt aber gleichzeitig Raum für Fensterflächen im Giebelbereich.
Halbwalmdach
Ähnlich wie das Krüppelwalmdach, aber mit einer anderen Proportion:
- Die Walme enden auf halber Strecke zwischen Dachfirst und Traufe.
- Auch hier entstehen teilweise Giebelflächen, aber mit stärker geneigter Dachform.
Diese Lösung vereint klassische und moderne Architekturansätze.
Fußwalmdach
Das Fußwalmdach ist eine besondere Form des Walmdaches mit Elementen des Satteldachs. Es zeichnet sich aus durch:
- Vier geneigte Dachflächen, die sich am Dachfirst treffen.
- Einen kleinen Giebel, der jedoch nicht voll ausgeprägt ist.
- Die Giebelfläche geht in die Dachfläche über und endet harmonisch mit den anderen Seiten.
Diese Bauweise gilt als besonders robust und ist vor allem in Europa eine beliebte Wahl bei langlebigen Dachkonstruktionen.
Niedersachsengiebel
Der Niedersachsengiebel ähnelt optisch dem Fußwalmdach, unterscheidet sich aber in folgenden Punkten:
- Die vier Walme beginnen und enden nicht am Dachfirst oder an der Traufkante.
- Dadurch entsteht ein charakteristischer Giebelansatz, der typisch für traditionelle Bauweisen ist.
- Besonders häufig ist diese Dachform bei Fachwerkhäusern in Niedersachsen zu finden.
Eindeckungsmöglichkeiten für Ihr Walmdach
Wenn es um die Eindeckung Ihres Walmdaches geht, stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen. Ganz nach Ihrem Budget und Ihrem Geschmack können Sie wählen aus:
- Dachziegeln,
- Dachsteinen,
- Schieferplatten,
- Metall-Dachpfannen und
- diversen Dachblechen.
Die Fensterplanung für Ihr Walmdach
Da das Walmdach keine Giebel besitzt, sind Sie bei der Fensterplanung im Dachgeschoss etwas eingeschränkter. Hier haben Sie lediglich die Wahl aus Schwing- sowie Klapp-Schwingfenstern. Beachten Sie zusätzlich auch, einen Dachausstieg einzuplanen, damit stets ein freier Zugang zum Dach besteht.
Die Vor- und Nachteile eines Walmdachs
Wie jede Dachform bringt auch das Walmdach bestimmte Stärken und Schwächen mit sich. Besonders geschätzt wird es für seine Stabilität und Widerstandsfähigkeit – doch es gibt auch einige Punkte, die bei der Planung bedacht werden sollten.
Vorteile des Walmdachs
- Hohe Stabilität und Widerstandsfähigkeit
Das Walmdach überzeugt durch seine besonders robuste Konstruktion:
- Vier geneigte Dachflächen sorgen für eine gleichmäßige Lastverteilung.
- Hohe Schneelast tragbar, da sich der Schnee nicht nur auf zwei, sondern auf vier Flächen verteilt.
- Sehr windstabil, ideal für Regionen mit starken Sturmböen.
- Solider Dachstuhl
Die Konstruktion ist aufwendiger, was sich langfristig positiv auswirkt:
- Verwendung von mehr Holz erhöht die Tragfähigkeit.
- Besonders langlebig und widerstandsfähig bei extremen Wetterlagen.
- Kein Giebel – weniger Pflegeaufwand
- Durch den Wegfall der Giebelseiten ist das Dach weniger anfällig für witterungsbedingte Schäden.
- Weniger Fläche für Wartung und Reinigung im Vergleich z. B. zum Pultdach.
Nachteile des Walmdachs
- Höhere Baukosten
- Mehr Materialeinsatz, insbesondere bei Holz und Dachziegeln.
- Komplexere Dachkonstruktion, was sich auch in höheren Handwerkerkosten niederschlägt.
- Längere Bauzeit
- Der aufwändige Dachstuhl erfordert mehr Zeit für Planung und Umsetzung.
- Dadurch verlängert sich häufig die gesamte Bauphase.
- Eingeschränkte Nutzung des Dachgeschosses
- Durch die Dachschrägen auf allen vier Seiten reduziert sich die nutzbare Wohnfläche deutlich.
- Möblierung schwieriger, vor allem bei kleinen Räumen oder individuellen Einrichtungskonzepten.
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