Ökologisch dämmen mit Naturdämmstoffen 

Steigende Energiepreise und ein immer größer werdendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit machen das Thema Wärmedämmung wichtiger und aktueller denn je. Gerade im ökologischen Bauen ist die Wahl der richtigen Dämmstoffe entscheidend für ein gesundes, nachhaltiges Wohnen. Naturdämmstoffe sind in zahlreichen Formen und Materialien erhältlich. Vorteile der ökologischen Dämmstoffe liegen vor allem in der nachhaltigen Herstellung und der gesünderen Anwendung, da sie größtenteils ohne toxische Zusätze gefertigt werden. Informieren Sie sich in diesem Ratgeber über ökologische Dämmstoffe! 

Dachboden wird gedämmt

Ökologische Dämmstoffe – nachhaltig & gesund 

Bei der Wahl der richtigen Dämmstoffe zum Dämmen der Kellerdecke, der Wände oder des Dachs spielen natürliche Produkte eine immer wichtigere und größere Rolle. In der Regel sind diese wasserdampfdurchlässig und weisen viele weitere Vorteile gegenüber konventionellen Dämmstoffen auf. Verschiedenste Materialien, wie Flachs, Perlite, Holzfaser, Zellulose und viele weitere ermöglichen ein ökologisches Dämmen Ihres Hauses. So sparen Sie Heizkosten, schützen das Klima durch Energieeinsparungen und nutzen dabei Dämmstoffe mit einer oft deutlich besseren Ökobilanz als konventionelle Produkte. 

 

Holzfaserdämmplatten als ökologischer Dämmstoff 

Als einer der bekanntesten und beliebtesten Naturdämmstoffe werden Holzfaserplatten, auch Weichfaserdämmplatten genannt, bereits vermehrt beim ökologischen Dämmen eingesetzt. Sie werden in der Regel aus Restholz von Nadelbäumen hergestellt, deren Fasern für eine besondere Festigkeit sorgen. Das eigentliche Abfallprodukt der holzverarbeitenden Industrie wird als Dämmstoff recycelt. Das Restholz wird zu feinen Holzfasern zerrieben, kurz erhitzt und zu Platten gepresst 

Was sind Holzfaserdämmplatten? 

Die Holzfaserdämmung ist sowohl durch die bekannten Platten möglich als auch durch Matten oder loses Material zur Einblasdämmung. Auch in Wärmeverbundsystemen können Holzfaser-Produkte ihren Einsatz finden. Hergestellt aus dem Restholz müssen in der Herstellung keine weiteren Zusätze zugefügt werden, da die holzeigenen, natürlichen Harze als Klebstoff dienen und die Platten zusammenhalten. So können die unbehandelten Platten problemlos kompostiert werden. Einige Holzfaserdämmplatten werden jedoch behandelt und zusätzlich imprägniert, indem wasserabweisende Zusatzstoffe oder Brandschutzmittel beigefügt werden. Besonders bei der Dämmung von Dach oder Feuchträumen kommen diese zum Einsatz. 

Welche Vorteile bieten Holzfaserdämmplatten? 

Holzfaserdämmplatten weisen mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,040 – 0,055 W/qmK eine gute Wärmedämmung auf. Durch ihre hohe Rohdichte verfügen sie zudem über einen guten Schallschutz, eine hohe Wärmespeicherfähigkeit und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften. Erhältlich in unterschiedlichen Dicken findet sich für nahezu jedes Einsatzgebiet das passende Dämmmaterial aus Holzfaser – von starren, druckbelastbaren Dämmplatten bis zur flexiblen Matte.  

Ein Bauarbeiter dämmt einen Dachboden mit Aufsparrendämmung

Wie werden Holzfaserdämmplatten in der ökologischen Dämmung angewandt? 

Naturdämmstoffe aus Holzfaser eignen sich für nahezu alle Anwendungsbereiche. Für die Zwischen- oder Aufsparrendämmung des Dachs, des Dachbodens oder als Teil eines Wärmeverbundsystems werden Dämmplatten eingesetzt. Insbesondere beim Einsatz in Wärmeverbundsystemen können die Holzfaserdämmplatten durch Kostenvorteile punkten, da keine zusätzliche Trägerschicht für den Dämmstoff benötigt wird. Aufgrund der hohen Materialfestigkeit und der robusten Oberfläche, kann der Putz direkt auf der Dämmung aufgetragen werden. Doch auch als Einblasdämmung können Sie Holzfaser einsetzen. Im Dach, dem Dachboden und Wänden sowie der Fassade ist die ökologische Dämmung mit Holzfaser möglich. 

Ökologisch dämmen mit Perlite 

Der Naturdämmstoff aus vulkanischem Gestein ist eine umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Dämmstoffen, da bei jeder vulkanischen Aktivität neue Perlite entstehen, sodass der Naturstoff so gut wie unerschöpflich ist. Perlite, auch als vulkanisches Glas bekannt, entstehen, wenn Lava bei Wasserkontakt schnell abkühlt. Durch Erosion und Verwitterung werden Materialien ausgewaschen und das poröse, lockere Perlitgestein entsteht. 

Was ist Perlite? 

Die in der Natur vorkommenden Perlite werden in Weiterverarbeitungsprozessen zu kleinen Körnern zermahlen. Diese werden anschließend auf circa 1.000 Grad Celsius erhitzt. Das im Gestein gespeicherte Wasser dehnt sich über diesen Prozess aus und das Volumen der Perlitekörner erhöht sich um das 10- bis 20-fache. Das bei der Herstellung des natürlichen Dämmmaterials erwirkte Aufblähen der Perlitkörner und die damit verbundenen zahlreichen Lufteinschlüsse sorgen für die hervorragenden wärmedämmenden Eigenschaften des Naturstoffs. Zur Wärmedämmung ist Perlite als Granulat oder als Pressplatte erhältlich. Je nach Anwendungsbereich kann der Naturdämmstoff unbehandelt eingesetzt werden. Sind besondere Anforderungen an wasserabweisenden Eigenschaften gefragt, werden zum Teil Zusätze beigemischt.  

Welche Vorteile bietet Perlite zur ökologischen Dämmung? 

Als ökologischer Dämmstoff verfügen Perlite über einige vorteilhafte Merkmale. Besonders sticht jedoch hervor, dass der Naturstoff in großen Mengen verfügbar und stets erneuerbar ist, wodurch der Dämmstoff einige Pluspunkte gegenüber anderen Materialien sammelt. Zudem sind Perlite unbrennbar und der Brandschutzklasse A1 zuzuordnen. Als Gesteinsbaustoff verrottet Perlite nicht und wird von Nagetieren und Ungeziefer gemieden. 

Wie wird Perlite als Dämmstoff angewandt? 

Klassischerweise wird Perlite als Schüttdämmung in Form von Granulat angewendet und eignet sich so für den Einsatz zur Dämmung in Decken- und Dachhohlräumen besonders gut. Darüber hinaus sind inzwischen zahlreiche Produkte auf Perlite-Basis erhältlich. Von kompletten Wärmedämmsystemen über Mörtel und Estrich mit Perlite-Zusatz bis hin zu Mauerziegeln mit Perlitefüllung – die Anwendungsbereiche und die Beliebtheit des Naturdämmstoffs steigt durch die große Vielfalt immer weiter an. 

Ein Bauarbeiter dämmt ein Dach mit Zwischensparrendämmung

Weitere Möglichkeiten der ökologischen Dämmung 

Dämmstoffe, die sich zum ökologischen Dämmen eignen, bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen oder aus Recyclingmaterial, haben eine geringe Umweltbelastung, lassen sich mit wenig Energieaufwand herstellen und können problemlos entsorgt oder wiederverwertet werden. Daher eignen sich zahlreiche weitere Naturprodukte zur ökologischen Dämmung. Die Dämmwerte sind individuell für Ihr Haus zu bewerten. Zu gängigen Naturdämmstoffen zählen neben Holzfaserdämmplatten und Perlite: 

  • Pappe, 
  • Schilf oder Napiergras, 
  • Zellulose, 
  • Mineraldämmplatten, 
  • Jutedämmung,  
  • Flachsdämmung,  
  • Kokosfaserdämmung, 
  • Kork sowie viele weitere. 

Neben der Umweltfreundlichkeit und einer hohen Energieeffizienz tragen ökologische Dämmstoffe zu einem gesunden Raum- und Wohnklima in Ihrem Zuhause bei – sie nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie wieder ab. Das bringt den Feuchtigkeitshaushalt in Ihrem Haus ins Gleichgewicht und beugt Schimmelbildung vor. Schließen Sie sich dem Trend zum ökologischen Bauen und gesunden Wohnen an. 

 

Im ökologischen Bauen und allen Teilbereichen von der Dämmung bis zum Bodenbelag gibt es einiges zu beachten. Daher versorgen wir Sie in unserem Henrich Ratgeber mit hilfreichen Informationen und allem Wissenswerten rund um das Thema ökologische Baustoffe. Informieren Sie sich bei uns zum ökologischen Dämmen und vielem mehr!