Ökologische Bodenbeläge als wohngesunde Alternative 

Wohngesundheit spielt für viele Bauherren und Handwerker eine immer größere Rolle. Auch ökologische Bodenbeläge tragen einen großen Teil zum gesunden Wohnen bei und sind daher wichtiger Bestandteil des ökologischen Bauens. In unserem Henrich-Ratgeber erfahren Sie Wissenswertes rund um Baustoffe und den Hausbau. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen näher bringen, was genau sich hinter dem Begriff ökologische Bodenbeläge verbirgt. Wir zeigen auf, worauf Sie bei natürlichen Fußböden achten müssen und welche Beläge für Ihr Projekt geeignet sein können. Informieren Sie sich über ökologische Bodenbeläge. 

Was sind ökologische Bodenbeläge? 

Setzen Sie bei Ihrer Renovierung oder bereits beim Neubau auf Nachhaltigkeit und ökologische Baustoffe, ist auch beim Bodenbelag neben Optik und Langlebigkeit die Unbedenklichkeit für die Umwelt und die eigene Gesundheit maßgeblich. Ökologische Baustoffe sollten aus einer umweltfreundlichen Herstellung stammen, gar nicht oder kaum behandelt sein und somit keine toxischen Dämpfe abgeben, die das Wohnklima beeinflussen. Als natürlicher Bodenbelag wird meist ein klassischer Holzboden verstanden, doch viele weitere Materialien und Bodenbeläge eignen sich im ökologischen Bauen sehr gut. Mit einer guten Ökobilanz schonen sie die Umwelt und wirken sich positiv auf die Wohngesundheit aus. 

Arten ökologischer Bodenbeläge 

Durch die große Vielseitigkeit ökologischer Bodenbeläge aus Holz, Kork, Linoleum oder vielen weiteren Naturstoffen sind die Einsatzmöglichkeiten in Ihrem Haus vielfältig. Zahlreiche Möglichkeiten hinsichtlich der Farbgestaltung und des Designs sind Ihrer Kreativität nahezu keine Grenzen gesetzt. Zu den wichtigsten natürlichen Bodenbelägen zählen:  

  • Parkett, 
  • Korkboden, 
  • Linoleum, 
  • Bambus und 
  • Massivholzboden. 

Jeder Bodenbelag verbreitet seinen ganz eigenen Charme im Wohnbereich und kann so für eine wohnliche Atmosphäre sorgen und gleichzeitig mit einer guten Ökobilanz punkten. Wir stellen im Folgenden die gängigsten ökologischen Bodenbeläge mit ihren Vor- und Nachteilen vor. 

Natürlicher Holzboden mit Stil und Charme 

Unter den Holzböden mit zahlreichen verschiedenen Arten ist das Parkett der beliebteste und am weitesten verbreitete Bodenbelag aus Holz. Charakteristisch für den ökologischen Bodenbelag ist die Verwendung von Harthölzern und kleineren Holzstücken, die zu Mustern zusammengefügt werden. Unterschieden werden können das Massivholzparkett und das Mehrschichtparkett. Bei ersterem werden massive Hölzer roh verlegt und anschließend abgeschliffen und mit Holzöl oder Holzwachs behandelt. Das Mehrschichtparkett besteht aus zwei oder drei Holzschichten und sorgt für eine höhere Stabilität, Belastbarkeit und Verwerfungsfestigkeit.  

Als Holzboden eignen sich neben den klassischen Parketthölzern wie Eiche, Buche oder Ahorn auch Birke, Kirsche und Esche. Wichtig bei ökologischen Bodenbelägen ist, dass die Hölzer möglichst aus der Region kommen, also keine langen Transportwege bedürfen und nachhaltig angebaut werden. Auch der Kleber sollte der ökologischen Qualität des Fußbodenbelags entsprechen. Bei der Wahl des Klebers sollten Sie daher genau auf die Inhaltsstoffe und Kennzeichnungen achten. Dispersionskleber auf Basis von Naturharzen wie Naturlatex sind in vielen Fällen gut geeignet. 

Ökologischer, elastischer Korkboden

Als eigentliches Abfallprodukt bei der Herstellung von Flaschenkorken eignet sich das Korkgranulat optimal, um nachhaltige Korkböden herzustellen. Der Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Wird die Eiche alle 9 bis 10 Jahre geschält, schadet die Ernte dem Baum nicht. Im Gegenteil: Eine beerntete Korkeiche kann sogar mehr CO₂ binden. Das gewonnene Korkgranulat wird mit Bindemittel vermischt und zu Platten gepresst. Für ökologische Korkböden ohne synthetische Zusatzstoffe wird meist Naturharz als Bindemittel genutzt. 

Korkböden punkten gleich mit mehreren Vorteilen:  

  • Die wohnliche, warme Optik wird durch die isolierende Wirkung unterstützt, die für eine angenehme Oberflächentemperatur sorgt. Wird eine Fußbodenheizung genutzt, sollte der Bodenbelag daher allerdings nicht zu dick sein. 
  • Die hohe Porosität des Materials macht den Korkboden zu einem elastischen Bodenbelag, der Schritte abfedert. Davon profitiert neben Ihrem Rücken und Ihren Gelenken auch die Schalldämmung. 
  • Kork wirkt antistatisch und bindet dadurch keinen Staub. Als Bodenbelag ist er daher besonders für Allergiker gut geeignet. Zudem verfügt er von Natur aus über antibakterielle Eigenschaften.  
  • Der natürliche Inhaltsstoff Suberin wirkt brandhemmend, weshalb Kork als schwer entflammbar gilt. 

Das Verlegen von Korkböden ist sehr einfach. Erhältlich als Klebekork kann er in Bahnen oder als Fliese mit dem Untergrund verklebt werden. Darüber hinaus ist auch die Verlegung von Korkparkett möglich. Korkböden können geölt, gewachst oder mit einem Naturharzlack versiegelt werden. 

Linoleum & Vinyl – strapazierfähig & ökologisch

Das namensgebende Leinöl stellt die Basis des Linoleumbodens dar und auch alle weiteren Bestandteile, das Holz- oder Korkmehl, Naturharze sowie mineralische Füll- und Farbstoffe sind natürlichen Ursprungs. Daher ist Linoleum berechtigterweise ein ökologischer Bodenbelag. Bekannt ist Linoleum vor allem aus Schulen, Kindergärten und Treppenhäusern. Hier hat sich der Bodenbelag bereits seit Jahren aufgrund seiner strapazierfähigen, pflegeleichten Oberfläche bewährt. Zahlreiche farbige und wohnliche Designs machen den Linoleumboden zu einem vielfältigen Bodenbelag.  

Linoleum ist frei von Lösungsmitteln, Weichmachern und anderen bedenklichen Wohngiften. Der ökologische Bodenbelag ist als Bahnenware oder Fertigboden in Form von Fliesen oder Paneelen erhältlich. Zur Verlegung des Bodenbelags sollten daher auch unbedenkliche Naturharzkleber verwendet werden, um die positive Wirkung auf die Wohngesundheit zu erhalten. Auch mit einer Fußbodenheizung lassen sich Linoleumböden bedenkenlos verwenden.  

Fußbodenbelag aus Bambus

Eine tolle Alternative zu herkömmlichen Holzfußböden ist ein Bodenbelag aus Bambus. Botanisch handelt es sich bei Bambus um eine Art der Gräser. Er ist besonders schnell wachsend und kann bereits nach etwa 5 Jahren für die Verarbeitung verwendet werden. Die Oberfläche eines Bambusbodens unterscheidet sich kaum von der eines Holzfußbodens. Der Bambus hat eine interessante Maserung und ist sehr hart, sodass er trotz des geringen Eigengewichts hohen Belastungen standhält. Darüber hinaus kommt Bambusboden ganz ohne eine zusätzliche Oberflächenbehandlung aus. Als ökologischer Bodenbelag ist Bambus als robuste und pflegeleichte Alternative im Grunde ideal, wenn er keine langen Transportwege hinter sich hat. 

Ökologische Alternativen als Bodenbelag

Als ökologischer Bodenbelag kommen neben den oben genannten noch zahlreiche weitere Materialien infrage, die in Ihre Überlegungen miteinbezogen werden sollten. Je nachdem, wie Ihre Anforderungen und der Einsatzbereich aussehen, ist das Material Ihres Fußbodens neben der Optik und der Nachhaltigkeit von Faktoren, wie Strapazierfähigkeit, Lebensdauer, Pflege, Wärme- und Schalldämmung sowie den Kosten abhängig. Infrage kommen unter anderem auch: 

  • Böden aus Naturstein,  
  • Fliesen als Bodenbelag oder Wandfliesen und 
  • textile Bodenbeläge aus Wolle, Kokos oder Jute. 

Stein- oder Keramikböden sind robust, strapazierfähig und wohngesund. Sie sind jedoch kalt und bieten nahezu keinen Schallschutz. Mit der richtigen Ausstattung aus Fußbodenheizung und einer guten schalldämmenden Untergrundvorbereitung sind sie jedoch sehr wohnlich. Textile Bodenbeläge bringen bereits eine gute Trittschall- und Wärmedämmung mit sich. Für die Ökologie und Wohngesundheit wichtig ist jedoch, dass beispielsweise Teppichböden Bestandteile wie Weichmacher in der Rückenbeschichtung oder Flammschutzmittel im Gewebe beinhalten können. 

Renovieren oder bauen Sie Ihr Haus im Sinne des ökologischen Bauens, sind ökologische Bodenbeläge ein maßgeblicher Bestandteil und wichtig für das gesunde Wohnen. Verschaffen Sie sich in unserem Ratgeber einen Überblick über ökologische Baustoffe, von der Dämmung über die Wandfarbe bis hin zum Bodenbelag.