Gartenhaus selber bauen – Schritt für Schritt 

Ein fertiges Gartenhaus von der Stange erfüllt Ihre praktischen und optischen Anforderungen nicht, Sie möchten ein echtes Unikat in Ihren Garten integrieren? Dann ist ein selbstgebautes Gartenhaus die ideale Alternative. Individuell geplant, genau auf Ihren Verwendungszweck und die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt ist es viel mehr als bloß ein Geräteschuppen. Mit Ihrem eigens gebauten Gartenhaus schaffen Sie einen Ort zum Lagern von Geräten, Gartenmöbeln, Polstern und vielem mehr. Wir zeigen Ihnen in unserem Ratgeber, wie Sie Ihr Gartenhaus selber bauen können und was Sie bei der Planung und beim Bau beachten müssen. Bauen Sie Ihr Gartenhaus der Extraklasse selbst. 

Individuell geplant & gestaltet – Gartenhaus selber bauen 

Vormontierte, fertige Gartenhäuser haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind deutlich schneller und einfacher aufzubauen als selbstgebaute Gartenhäuser. Doch erfüllen sie nicht immer optimal die Anforderungen, die in einem Garten auf sie warten. Ein selbst gebautes Gartenhaus kann viel mehr sein als ein Geräteschuppen. Richtig geplant, kann es zu einem wahren Wohlfühlort im Garten werden und gleichzeitig genügend Platz bieten, um Möbel und Co vor Wind und Wetter zu schützen 

Der Bau eines Gartenhauses in Eigenregie erfordert für einen reibungslosen Ablauf einiges an Planung und handwerkliches Geschick. Je außergewöhnlicher das Gartenhaus werden soll, desto komplexer wird auch der Bau. Insbesondere dann, wenn alte Materialien wiederverwendet werden sollen, muss dies bereits in die Planung einbezogen werden. Wichtig ist, die Art und Nutzung festzulegen: Soll das Gartenhaus reiner Geräteschuppen werden, als zweites Wohnzimmer dienen oder als Partylocation mit Outdoorküche und Übernachtungsmöglichkeit genutzt werden? Die Nutzung, das Budget und der verfügbare Platz spielen eine entscheidende Rolle in der Planung. Darüber hinaus ist es notwendig, sich umfassend über Bauvorschriften und Genehmigungen zu informieren. 

Bauvorhaben Gartenhaus – Ist eine Genehmigung notwendig? 

Bauen Sie Ihr Gartenhaus selbst, ist unter Umständen eine Genehmigung durch das Bauamt notwendig. Die Vorschriften variieren je nach Bundesland und auch einige Gemeinden erlassen oft unterschiedliche Bestimmungen und Vorschriften. Daher ist es notwendig, dass Sie sich stets vorab genau über die Vorgaben informieren. Bei der zuständigen Baubehörde erfahren Sie, ob Sie eine Baugenehmigung brauchen und welche Vorgaben Sie einzuhalten haben. Für die Baugenehmigung sollten Sie üblicherweise folgende Unterlagen und Daten bereithalten:  

  • Bauantragsformular, 
  • Lageplan vom Grundstück mit dem geplanten Standort, 
  • Grundriss des Gartenhauses,  
  • Baubeschreibung und Bauzeichnung,  
  • Berechnung des umbauten Raumes sowie 
  • Außenansichten und Schnittzeichnung. 

Die Kosten für eine Baugenehmigung belaufen sich in der Regel auf rund 50 €, können jedoch je nach Bundesland und Gemeinde variieren. 

Welches Material wird für das selbst gebaute Gartenhaus benötigt? 

Die Menge an benötigtem Material bei einem solchen Bauprojekt ist immens. Vom Fundament bis zum Dach sollten Sie bei der Wahl des Materials auf Beständigkeit achten. Das Fundament wird aus Estrichbeton gegossen – dabei bestimmen die Größe des Gartenhauses und die Bodenart, wie massiv das Fundament sein muss.  

Balken, Kanthölzer, Bohlen, Bretter, Latten und Leisten aus Holz werden für das Gartenhaus benötigt. Dazu eignen sich robuste, regionale Hölzer wie Kiefer, Fichte oder Lärche. Zudem kommt je nach Nutzung eine Dämmung hinzu.  

Damit Sie in Ihrem Gartenhaus später nicht im Dunkeln stehen, sind Fenster von Nöten. Nachhaltig und ästhetisch sind gebrauchte Fenster, beispielsweise aus einem Haus, das saniert wird. Diese eignen sich für Wohnhäuser oft nicht mehr aufgrund ihrer schlechten Energiewerte, aber für ein Gartenhaus sind sie meist noch perfekt geeignet. 

Schritt für Schritt Anleitung – Gartenhaus selber bauen 

Der Standort des Gartenhauses ist ein wichtiger Aspekt, vor allem dann, wenn es nicht nur als Geräteschuppen dienen soll. Die Bodenbeschaffenheit und die Ausrichtung sind wichtig für die Standortwahl. Aber auch die Strom- und Wasserversorgung muss beachtet werden, wenn Sie Ihr Gartenhaus vollumfänglich nutzen möchten. Eine nachhaltige Option der Stromversorgung, besonders für die Beleuchtung, ist ein Solarpaneel auf dem Dach. Doch wenn das Home-Office ins Gartenhaus verlegt, ein Heizstrahler angeschlossen oder der Elektrorasenmäher geladen werden muss, wird die zusätzliche Leistung über ein Erdkabel vom Sicherungskasten im Wohnhaus notwendig. Für Elektroarbeiten sollten Sie unbedingt eine Fachkraft hinzuziehen. 

Ähnlich gestaltet sich auch die Wasserversorgung. Soll Regenwasser gesammelt werden und für das Gießen von Pflanzen genutzt werden, bietet es sich an, das Wasser über die Dachrinne und ein Fallrohr in einem Fass oder einem Tank zu sammeln. Geht es jedoch darum, Trinkwasser in die Outdoor-Küche zu legen oder eine Gartendusche zu integrieren, sollte auch hier eine Fachkraft beauftragt werden, die die Wasserversorgung zuverlässig gewährleisten kann. 

Sind alle Details geklärt, Genehmigungen eingeholt und das Material besorgt, kann der Bau Ihres Gartenhauses starten. 

1 Das Fundament einschalen & gießen 

Abhängig von der Größe des Gartenhauses, der Bauweise und den Bodenverhältnissen können folgende Fundamente genutzt werden:  

  • Plattenfundament, 
  • Streifenfundament oder 
  • Punktfundament. 

In der Regel ist ein Plattenfundament die stabilste, aber auch aufwendigste Variante. Hierbei handelt es sich um eine massive Bodenplatte, die den gesamten Grundriss umfasst. Das Plattenfundament ist aufgrund der Langlebigkeit und Stabilität die gängigste Variante beim Bau eines Gartenhauses. 

Um das Fundament zu bauen, markieren Sie zunächst den geplanten Umriss des Hauses mit Pflöcken und befestigen daran die Schalungsbretter. Bei Bedarf sollten Sie die Fläche ausheben, sodass die Betonschicht im Fundament ca. 15 bis 20 Zentimeter dick wird. Anschließend verfüllen Sie Bausand auf der Fläche und verdichten ihn gut.  

Auf dem Sand wird anschließend PE-Folie ausgelegt. Diese verhindert, dass der flüssige Beton ins Erdreich sickert und die Fläche somit instabil wird. Gleichzeitig dient diese aber auch als Schutz gegen einen feuchten Untergrund. 

Ist der Untergrund ausreichend vorbereitet, wird der Estrichbeton eingegossen. Dazu füllen Sie zunächst ca. 10 cm Estrichbeton ein und legen dann Stahlmatten aus, um das Fundament zu stabilisieren. Anschließend wird es bis zur Oberkante der Schalungsbretter aufgefüllt. Damit Sie eine gerade Oberfläche erhalten, ziehen Sie den Beton glatt ab. 

Solange der Beton noch dickflüssig ist, bringen Sie Streifenflachverbinder ein. Die Verbinder fixieren später die Grundbalken. Zur Stabilisierung benötigen Sie: 

  • einen Streifenflachverbinder pro Wand ohne Tür, 
  • zwei Streifenflachverbinder für eine Wand mit Tür, jeweils links und rechts von der Tür. 

2 Das Grundgerüst aufbauen 

Ist der Estrich vollständig durchgetrocknet und das Fundament somit belastbar, wird das Grundgerüst des Gartenhauses gebaut. Es besteht aus Grundbalken, Eckpfosten und Querbalken. Zuerst montieren Sie die Grundbalken auf der Bodenplatte und verschrauben darauf die vier Eckposten sowie die zwei Pfosten für die Tür mithilfe von Metallwinkeln. Auf die Eckpfosten werden die Querbalken mit Winkeleisen befestigt. Auf diesen liegt später das Gewicht des Daches. Für zusätzliche Stabilität werden die Balken mit einer Nut in Stärke der Eckpfosten versehen. Auf die Querbalken werden anschließend die Dachsparren montiert. Achten Sie dabei auf die geplante Dachneigung und den passenden Dachüberstand. 

3 Die Seitenwände aufstellen & Tür anbringen 

Steht das Grundgerüst, geht es an den Aufbau der Seitenwände. Dazu dienen OSB-Platten (Oriented Structural Board). Diese werden mit langen Schrauben an den Eckpfosten und Querbalken verschraubt. Danach sägen Sie die Öffnung für die Tür in die entsprechende Holzplatte. Zeichnen Sie dazu zunächst den Umriss mit Bleistift auf das Holz und sägen Sie die Öffnung mit einer Stich- oder Säbelsäge aus. Die entstandene Türöffnung zusammen mit den Türpfosten wird mit Holzlatten ausgekleidet. Sobald die Beschläge im Türrahmen montiert sind, kann die Tür eingesetzt werden. 

4 Die Fenster einbauen 

Um die Öffnungen für die Fenster auszusägen, gehen Sie vor wie bei der Tür: Zeichnen Sie dir Umrisse auf und sägen Sie diese aus. Hier ist Genauigkeit gefragt. Sind die Öffnungen zu groß oder zu klein, passen die Fenster nicht und durch mögliche Spalte können Wind und Feuchtigkeit eindringen. Achten Sie zudem darauf, dass die Stege zwischen den Fenstern mindestens 15 cm breit sind, um Stabilität zu garantieren. Setzen Sie anschließend die Fenster in die Öffnungen ein.  

5 Das Gartenhausdach montieren 

Im nächsten Schritt werden die Dachlatten montiert. Das genaue Vorgehen ist immer abhängig von der gewählten Bedachung. Besonders beliebt bei Gartenhäusern, die vorrangig als Lager genutzt werden, sind Wellplatten oder Stegdoppelplatten. Eine optisch ansprechende Alternative sind Dachschindeln. Diese sind in unterschiedlichen Farben erhältlich und beständiger als Wellplatten. Die Montage ist allerdings aufwendiger. Hier müssen Bretter mit Nut und Feder auf die Dachsparren geschraubt werden, um darauf die Dachschindeln zu befestigen. 

6 Das Gartenhaus fertigstellen 

Zuletzt gilt es, das Gartenhaus fertigzustellen. Für einen individuelleren Look können Sie die Außenwände des Gartenhauses mit Holzpaneelen verkleiden. Damit das Holz langlebig und schön bleibt, wird es geschliffen und anschließend grundiert. Anschließend können Sie Ihr Gartenhaus nach Belieben farblich gestalten und streichen.  

 

Ein Gartenhaus selber zu bauen ist ein tolles Projekt, um Ihren Garten individuell zu gestalten. Mit ein wenig handwerklichem Geschick und den richtigen Baustoffen wird Ihr Gartenhaus ein echter Erfolg. In Ihrem Henrich Baustoffzentrum finden Sie neben den idealen Baustoffen und Werkzeugen für das Bauprojekt auch professionelle Beratung. Unsere Fachberater unterstützen Sie und helfen Ihnen, das Beste aus Ihrem Projekt herauszuholen und Ihr Gartenhaus selber zu bauen.