Dacheindeckung – funktional, energieeffizient & ästhetisch
Das Dach übernimmt vielseitige Funktionen und so auch die Dacheindeckung. Zum einen dient diese dazu, das gesamte Haus vor Witterungs- und Umwelteinflüssen zu schützen. Zum anderen spielt die passende Dacheindeckung auch eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Energieeffizienz des Hauses. Nicht zuletzt ist sie aber auch ein wichtiger Faktor in der Gesamtoptik des Hauses und Ausdruck individueller Ästhetik. Die Wahl der Dacheindeckung ist daher von einigen Aspekten abhängig. Was Sie bei Ihrer Dacheindeckung beachten sollten, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Steildächer decken – für jedes Dach die richtige Dacheindeckung
Ob zum Austausch der bestehenden Dacheindeckung oder bei einem Neubau – Steildächer sind in Deutschland die gängigsten Dachformen und zur Eindeckung stehen eine Vielzahl möglicher Varianten und Materialien zur Verfügung. Besteht bereits ein Bestandsdach, das ausgetauscht werden soll, ist der Umfang der baulichen Maßnahmen abhängig davon, ob das Dachgeschoss bewohnt sein soll und wie umfangreich die Dämmung ist. Benötigt das Dach sonst keine weiteren Maßnahmen, reicht es oft aus, nur die Dachhaut auszutauschen. Dazu wird die alte Dacheindeckung inklusive der Trag- und Konterlattung entfernt. Anschließend geht es an die Neueindeckung: Die neue Unterdeckbahn, Trag- und Konterlattung können angebracht werden. Darauf aufbauend wird die Dachfläche, der First und zum Schluss die Ortgänge eingedeckt.
Aufbau eines Sparrendachs
Ein klassisches Sparrendach zeichnet sich dadurch aus, dass es zu großen Teilen aus Holzsparren besteht. Diese verlaufen in regelmäßigen Abständen senkrecht zur Dachfläche. Vom First, der Spitze des Daches, bis zur Traufe, an der in der Regel später die Regenrinnen befestigt werden, bilden die Sparren so das Grundgerüst des Dachstuhls. Neben der formgebenden Funktion hat das Dachtragwerk jedoch auch die Aufgabe, die Dacheindeckung sowie mögliche Zusatzkonstruktionen und Zubehörteile zu tragen. Gleichzeitig bietet es Platz für die Dachdämmstoffe.
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Konterlattung
Bei einem Steildach kommen neben den Sparren noch weitere hölzerne Bestandteile zum Einsatz. Wird das Dach mit einer Aufsparrendämmung ausgestattet, wird die sogenannte Konterlattung auf den Dämmstoffen befestigt – wird es anstelle dessen mit einer Zwischensparrendämmung versehen, werden Konterlatten von außen direkt auf den Sparren angebracht. Die Konterlattung verläuft genau wie die Sparren vom First bis zur Traufe. Auf der Konterlattung wird anschließend die Traglattung befestigt. Dabei sorgen die Kanthölzer der Konterlattung für ausreichende Hinterlüftung des Eindeckungsmaterials.
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Traglattung
Die Traglatten werden im 90-Grad-Winkel auf den Konterlatten montiert und verlaufen somit parallel zu First und Traufe. Der Name der Traglatten kommt von ihrer Funktion: Sie tragen beziehungsweise stützen die Dachpfannen. Daher müssen die Kanthölzer über eine Mindesttragfähigkeit und auf die Dacheindeckung abgestimmte Größe verfügen. Beim Anbringen der Traglatten ist eine exakte Berechnung und Planung, abgestimmt auf die verwendeten Dachziegel oder Steine notwendig. Viele Hersteller von Dacheindeckungen geben an, wie groß der Dachlatten-Abstand für die jeweiligen Modelle sein muss.
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Dächer eindecken in verschiedenen Varianten
Zur Eindeckung der beliebten und weit verbreiteten Steildächer sind zahlreiche Materialien verfügbar. Die bekannteste und klassische Form sind dabei Dachziegel. Doch auch andere Baustoffe haben einige Vor- und Nachteile, die es bei der Wahl der richtigen Dacheindeckung zu bewerten und abzuwägen gilt. Wichtig ist dabei jedoch, dass nicht jedes Material auch für jedes Dach geeignet ist: Neben der Optik spielt hier die einwandfreie Funktion eine entscheidende Rolle. Das Wasser muss optimal abfließen können und darf sich nicht stauen, zudem sollte das Material abweisend gegenüber dem Ansatz von Moosschichten sein.
Zu den Dacheindeckungen zählen neben den klassischen Dachziegeln:
- Bitumenwellplatten,
- Metall-Dachpfannen,
- Mehrkammerplatten,
- Trapezbleche,
- Biberschwanzziegel,
- Aluminiumschindeln,
- Bitumenschindeln,
- Naturschiefer,
- Wellblech und viele mehr.
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Dachziegel – die Klassiker der Dacheindeckung
Bereits seit Generationen haben sich die Dachziegel als klassische Art der Dacheindeckung aufgrund ihrer Robustheit und Langlebigkeit bewährt. Die natürliche rote Farbe der Dachziegel entsteht bei der Herstellung: Das im Ton enthaltene Eisen wird bei ca. 1.000 °C zu Eisenoxid verbrannt. Ist die natürlich rote Form der Dachziegel gewünscht, ist keine zusätzliche Bearbeitung notwendig. In vielen Regionen sind rote Dächer jedoch nicht verbreitet. Daher werden die Ziegel weiter unterschieden in durchgefärbte, engobierte und glasierte Dachziegel:
- Bei durchgefärbten Dachziegeln werden der Tonmasse noch vor dem Brennen Mineralien zugesetzt, die die Brennfarbe beeinflussen.
- Auf den rohen Ziegelkörper werden bei engobierten Dachziegeln tonige Schlicken aufgebracht, die mit entsprechenden Mineralen und Metalloxiden versehen sind.
- Das geschmolzene Glas erzeugt die einzigartige, glänzende Optik der glasierten Dachziegel, die so in jeder möglichen Farbe realisiert werden können.
Die Verwendung von Dachziegeln zur Dacheindeckung lässt dank der vielfältigen Varianten breite Möglichkeiten der Gestaltung Ihres Daches offen.
Dachsteine als kostengünstige Alternative
Eine Mischung aus Sand, Zement und Wasser – Dachsteine stellen eine kostengünstige Alternative zu den klassischen Ziegeln her. Bei der Herstellung der Steine wird deutlich weniger Energie aufgewandt, was sich im Preis und der Ökobilanz des Materials widerspiegelt. Darüber hinaus bieten sie die Vorteile, dass sie unter Beimischung von Farbpigmenten in nahezu jeder Farbe hergestellt und bei einer Neueindeckung des Dachs problemlos wieder recycelt werden können. Die Dachsteine sind jedoch etwas schwerer und weniger witterungsbeständig als Dachziegel, weshalb die Verwendung der Dacheindeckung auch hier sorgfältig abgewogen werden muss.
Moderne Dacheindeckung
Moderne Alternativen ermöglichen vielseitige Möglichkeiten der Dacheindeckung, die es Ihnen ermöglichen, Ihr Dach zu etwas Besonderen zu gestalten und aus der Masse herauszustechen. Viele Materialien überzeugen durch eine frische Optik, eine hohe Witterungsbeständigkeit und einem geringen Pflegeaufwand. Hier stehen Ihnen unter anderem Dacheindeckungen zur Verfügung aus:
- Naturstein,
- Faserzementplatten oder
- Metallen wie Aluminium.
Vor der Wahl der Baustoffe zur Dacheindeckung ist es empfehlenswert, sich über regionale Vorgaben zu Materialien und Farben zu informieren.
Zubehör für die Dacheindeckung
Über die Dacheindeckung mit Dachschindeln, Ziegeln oder Platten hinaus, gibt es zahlreiches Zubehör, das Ihre Dacheindeckung optimal ergänzt. Vom Schneefang bis hin zur Belüftung – praktische Erweiterungen können das Dach technisch perfektionieren, für zusätzliche Sicherheit und Schutz sorgen. Denkbar sind hierbei verschiedene Varianten an Teilen
- zum Sturmschutz,
- zum Schutz vor Dachlawinen,
- zur Dachbegehung,
- zur Belüftung und vielem mehr.
Zunehmend an Bedeutung gewinnen auch Solarsysteme, die die Kraft der Sonne nutzen und so langfristig den Geldbeutel schonen. Bereits im Aufbau des Daches und auch in der Dacheindeckung ist die Integration von Fotovoltaikanlagen und Solarthermie einzuplanen, damit die Dachausrichtung, die Neigung und die Stabilität optimal für Solarsysteme geeignet sind.
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