Unterbau für stabile Pflasterflächen und Platten
Ob für den Gartenweg, die Terrasse oder die Garagenauffahrt – Pflaster und Platten sind beliebte Bodenbeläge für den Außenbereich. Sie machen nicht nur optisch einiges her, sie sind auch leicht zu reinigen und besonders stabil gegenüber Umwelt- und Witterungseinflüssen. Damit sie diese Stabilität jedoch auch langfristig voll auskosten können, ist ein stabiles Fundament essenziell. Eine solche Basis für Pflaster- und Plattenflächen bezeichnet man als Tragschicht und Unterbau. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles rund um die optimale Vorbereitung des Untergrunds für Ihre Außenflächen.
Untergrundvorbereitung für befestigte Wege und Flächen
Der Untergrund für Pflaster und Platten ist maßgeblich für langfristig schöne Flächen. Ein gut gebauter, solider Unterbau erfüllt zahlreiche Funktionen, wie die Drainage, das Abfedern von Belastungen durch Fußgänger, Autos oder Temperaturschwankungen und der Ausgleich von Bewegungen im Untergrund. Damit der Untergrund alle Funktionen optimal erfüllen kann, müssen bereits in der Planung der Fläche viele Faktoren berücksichtigt werden. Dazu zählen unter anderem die Art der Belastung und die Zusammensetzung des Bodens. Zudem kommt der Aufbau und die Dicke des Unterbaus auf die regionalen Gegebenheiten an: Welche Bodenverhältnisse liegen vor, welche Temperaturen, Temperaturschwankungen und Niederschläge sind zu erwarten? Diese und weitere Fragen werden in der Planung berücksichtigt.
Tragschicht und Unterbau – Funktion und Aufbau
Platten und Pflaster können nicht auf der blanken Erde liegen, sondern müssen durch eine spezielle Tragschicht gestützt werden. Diese Tragschicht ist widerstandsfähig gegenüber Belastungen, leitet Wasser ab und reguliert starke Wärme im Sommer sowie Kälte im Winter. Daher ist der Untergrund für Pflasterflächen in mehreren Schichten angelegt. Die unterste Schicht ist der Unterbau, darauf wird die untere Tragschicht aufgebracht, folgend die obere Tragschicht und schließlich das Pflasterbett. Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den einzelnen Schichten des Untergrunds für Pflaster und Platten im Detail.
Der Unterbau
Die unterste Schicht ist der Unterbau. Dieser besteht aus dem Erdreich, das sorgfältig abgetragen und begradigt wurde. Dazu müssen nicht tragfähige Erdschichten wie Mutterboden bis zum standfesten Boden ausgehoben werden. Dabei kann es bei lockeren Böden notwendig sein, stabileres Erdreich für den Unterbau einzubringen. Wichtig ist, dass die Tiefe des Unterbaus auf die spätere Nutzung abgestimmt ist:
- Bei regelmäßig befahrenen Flächen wie Garagenauffahrten sollte 40 bis 50 Zentimeter ausgekoffert werden.
- Bei gelegentlich befahrenen Flächen reichen 35 bis 40 Zentimeter aus.
- Bei reinen Fußwegen sollte die Tiefe 25 bis 30 Zentimeter betragen.
Ein solider Unterbau ist essenziell für eine ebene, stabile Pflasterfläche. Regenwasser muss abfließen können und das Steinpflaster darf nicht absacken oder Dellen bilden – auch wenn die Fläche stark beansprucht wird.
Damit sich kein Wasser auf der Einfahrt staut, ist bei der Planung der Pflasterarbeiten immer das nötige Gefälle und gegebenenfalls eine Drainage einzubeziehen. In der Regel reichen zwei bis drei Prozent Gefälle vom Haus weg aus. Eine genaue Angabe gibt es dabei jedoch nicht, da das benötigte Gefälle immer individuell unterschiedlich ist und unter anderem von der Oberflächenbeschaffenheit sowie den zu erwartenden Niederschlagsmengen abhängt.
Die untere Tragschicht
Auf den Unterbau wird die untere Tragschicht aufgebracht. Anders als dieser bestehen die Tragschichten aus Fremdmaterial und nicht aus Erdreich. Als Material wird üblicherweise grober Splitt verwendet. Dieser lässt sich gut verdichten und bildet daher ein gutes Fundament. Zudem ist Splitt wasserdurchlässig und erfüllt daher hervorragend seine Drainage-Funktion.
Die Randbefestigung
Damit beim späteren Pflastern genügend Seitenhalt geboten ist, ist eine stabile Randbefestigung wichtig. Die Randsteine stehen mit ihrer Betoneinbettung meist auf der verdichteten unteren Tragschicht und legen das Niveau sowie das Gefälle der späteren Pflasterfläche fest. Daher sollten sie unbedingt exakt eingepasst und fixiert werden. Zu den gängigsten Randbefestigungen zählen Betonrandsteine, die in Hellgrau, Anthrazit oder Braun erhältlich sind und sich somit auf Ihre spätere Pflaster- oder Plattenfläche abstimmen lassen. Auch größere Pflastersteine eignen sich zum Begrenzen der Fläche. Diese sollten jedoch ausreichend groß sein und ebenfalls in Zement fixiert sein.
Die obere Tragschicht – das Splittbett
Ist die Begrenzung angelegt, kann die obere Tragschicht aufgebracht werden. Hier bietet sich vor allem feiner Splitt an. Insbesondere bei stark belasteten Flächen wie Garagenauffahrten kann Drainagebeton eine gute Alternative sein, da dieser besonders stabil ist. Das obere Splittbett sollte mindestens fünf Zentimeter dick sein und mit einer langen, geraden Latte abgezogen und damit eingeebnet werden.
Verlegen von Pflaster und Platten
Ist das Splittbett optimal vorbereitet, können Pflaster oder Platten verlegt werden. Als Weg- oder Terrassenbelag eignen sich Pflasterklinker, Keramikfliesen und Natursteinplatten besonders gut. Legen Sie die Steine dicht an dicht auf die Fläche und achten Sie darauf, dass diese stets den gleichen Abstand zueinander und den Kantensteinen haben. Widerspenstige Steine können mit dem Gummihammer in den Verbund eingerückt werden.
Nach dem Pflastern werden die Steine zunächst verfugt und anschließend erst abgerüttelt, da sie sich sonst verschieben können. Zum Verfugen eignet sich Sand, Quarzsand oder Fugensplitt ideal. Verteilen Sie dazu das Material und fegen es gleichmäßig und gründlich in die Fugen. Diesen Vorgang sollten Sie mehrfach wiederholen. Anschließend kann die Fläche mit einer Rüttelplatte befestigt werden.
Von Unterbau bis Oberfläche – das richtige Material für Ihre Pflasterfläche oder Plattenfläche
Das Pflastern von Wegen oder das Verlegen von Terrassenplatten kann je nach Umfang des Projekts und der Größe der Fläche mit einigem Aufwand verbunden sein. Entsprechend variiert auch das notwendige Werkzeug. Bei besonders tiefen und großen Aushubarbeiten kann daher ein Bagger sinnvoll sein, während bei kleineren Arbeiten an Fußwegen die Schaufel oftmals ausreicht. Zudem werden Schubkarren für den Transport des Materials benötigt. Zusätzlich müssen Holzlatten und Schnüre für das Abstecken der Form, ein Bandmaß und eine Wasserwaage vorhanden sein, um das Splittbett gerade und eben abziehen zu können.
Vom Werkzeug bis zum Material – in unserem Henrich Baustoffzentrum beraten wir Sie umfassend und versorgen Sie mit den notwendigen Materialien wie Splitt, Pflastersteine, Natursteinplatten, Schaufeln und mehr. Unsere fachkundigen Berater unterstützen Sie gerne bei Ihrem Projekt und beraten Sie zur Untergrundvorbereitung für Pflasterflächen.